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Ukraine: Auf 3D-Entdeckungstour durch Poltawas Mülldeponie

Um interessierte Kinder und Erwachsene spielerisch an das Thema Abfall- und Ressourcenmanagement heranzuführen, veranstaltete die ukrainische NGO „Ekoltava“ im Juli vier Öko-Festivals in der Region Poltawa. Die Festivalreihe ist Teil des Projektes „Awareness raising in the field of municipal waste management“. Das Projekt wird von der GIZ im Rahmen der BMU-Exportinitiative Umwelttechnologien unterstützt.

 

Um interessierte Kinder und Erwachsene spielerisch an das Thema Abfall- und Ressourcenmanagement heranzuführen, veranstaltete die ukrainische NGO „Ekoltava“ im Juli vier Öko-Festivals in der Region Poltawa. Die Festivalreihe ist Teil des Projektes „Awareness raising in the field of municipal waste management“. Das Projekt wird von der GIZ im Rahmen der BMU-Exportinitiative Umwelttechnologien unterstützt.

Ziel der Festival-Reihe war es, kommunale Vertreter*innen, lokale Unternehmen, Schulen sowie Bürger*innen über das Thema Abfallvermeidung und -verwertung zu informieren und für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Abfall zu sensibilisieren. Neben aufschlussreichen Informationsveranstaltungen wie auch Auftritten von Gemeindevertreter*innen wurden – besonders für die jüngere Generation, die etwa die Hälfte der Teilnehmenden ausmachte – spielerische Aktivitäten zum Umgang mit Siedlungsabfällen angeboten. Besonderes Highlight stellte eine virtuelle 3D-Begehung von Poltawas größter Mülldeponie dar.

3D-Begehung: Ein beeindruckendes Virtual-Reality-Erlebnis für Groß und Klein

Um den Bürger*innen Poltawas einen Einblick in ihre Mülldeponie zu ermöglichen und sie auf die Folgen der schwachen kommunalen Abfallwirtschaft aufmerksam zu machen, wurde die Deponie nunmehr in Form einer 360-Grad-Tour visualisiert. Mehrere Tage lang filmten Spezialisten die Deponie aus einem Hubschrauber heraus und erstellten anschließend ein maßstabgetreues interaktives 3D-Panorama aus 33 Luft- und Bodenpanoramen, welches die Deponie in einen erkundbaren virtuellen Raum verwandelt.

So konnten die Besucher*innen per VR-Brille – allein durch Bewegen des Kopfes – vollständig in das Areal der Deponie eintauchen und sich im Raum orientieren, als wären sie tatsächlich vor Ort. Startpunkt und Länge der Entdeckungstour blieb den Teilnehmenden dabei selbst überlassen. Um die visuellen Eindrücke mit informativen Hörbeiträgen zu unterstützen, wurde die 3D-Begehung zusätzlich von einem digitalen Audioguide begleitet. Gerade um die jüngere Generation zu erreichen und als Multiplikator*innen im Umwelt- und Klimaschutz zu gewinnen, eignen sich Virtual Reality Lösungen hervorragend. Entwickelt wurde der 360-Grad-Rundgang bzw. die 3D-Begehung von der Partnerorganisation „Ukrainian Centre for European Policy“ (UCEP).

Die 360-Grad-Tour kann jederzeit unter Landfill - Poltava (ileyes.com) aufgerufen und gestartet werden.

Abfall- und Ressourcenmanagement in der ukrainischen Region Poltawa

In der Ukraine werden fast 98 % aller Siedlungsabfälle auf Deponien entsorgt und nicht stofflich verwertet. Nur in wenigen Städten gibt es eine Getrenntsammlung von Wertstoffen, die häufig nicht ordentlich funktioniert. Lediglich 70 % der Bevölkerung sind überhaupt an ein öffentliches Entsorgungsnetz angeschlossen. Wilde Deponien sind in vielen Gebieten üblich und weder wilde noch kommunale Deponien verfügen über angemessene Abdichtungen, Gasverwertungssysteme oder Sickerwassereinrichtungen.

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Die GIZ unterstützt im Rahmen der BMU-Exportinitiative Umwelttechnologien die Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit im Abfall- und Ressourcenmanagement in der Region Poltawa. Ziel ist es, eine regionale Abfallstrategie für Poltawa mit Fokus auf subregionalen Kooperationsformen in der Region zu entwickeln und umzusetzen. Das Modul leistet einen direkten Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Städte und Siedlungen (Nachhaltigkeitsziel 11), insbesondere dem Unterziel 11.6: „Bis zum Jahr 2030 soll die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf gesenkt werden, unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und sonstigen Abfallbehandlung“.

Weitere Informationen

Schauen Sie sich ein Video zum Projekt an. Weitere Informationen zu den Projektaktivitäten in der Ukraine können im Factsheet nachgelesen werden.