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Ukrainischer Abfallzweckverband EcoService2022 erhält Ausrüstung aus Deutschland

Übergabe und Präsentation der Ausrüstung aus Deutschland und der Ukraine

Am 19. Mai 2023 nahm der ukrainische Abfallzweckverband seine Arbeit auf. Zum Start erhielt er von der GIZ im Auftrag des Bundesumweltministeriums die erforderliche Erstausrüstung, darunter eine mobile Sortieranlage, ein Abfallsammelfahrzeug, und 470 Container.

Im Auftrag der BMUV Exportinitiative Umweltschutz unterstützt die GIZ die politischen Partner in der ukrainischen Region Poltawa seit 2019 dabei, Rahmenbedingungen zu verbessern, um eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Ziel ist es, durch eine kommunenübergreifende Zusammenarbeit eine bessere Abfallwirtschaft zu etablieren und in vier Gemeinden eine getrennte Sammlung und Verwertung von Abfällen einzuführen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und grünen Daseinsvorsorge geleistet.

Der Abfallzweckverband „EcoService 2022“ nahm mit der feierlichen Eröffnung am 19. Mai 2023 in Pyrjatyn, in der ukrainischen Region Poltawa, offiziell seine Tätigkeiten als kommunales Unternehmen in der integrierten Abfallwirtschaft auf. Damit "EcoService 2022" seine Arbeit aufnehmen kann, wurde bereits erforderliche Ausrüstung in Deutschland und der Ukraine gekauft und von der GIZ im Auftrag des Bundesumweltministeriums zur Verfügung gestellt, darunter eine mobile Sortieranlage, ein Abfallsammelfahrzeug, ein Lader, eine Ballenpresse, 470 Container und andere Werkzeuge und Instrumente.

BMUV würdigt Erreichen des Meilensteins für verbesserte Abfallwirtschaft trotz russischen Angriffskrieges 

Die Feierlichkeiten wurden eröffnet mit Reden von Vertretern aus dem ukrainischen Ministerium für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und der Infrastruktur sowie der Oblastmilitärverwaltung Poltawa als auch einer Videobotschaft aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Das BMUV erkannte dabei insbesondere die herausragenden Ergebnisse der Partnergemeinden auf dem Weg hin zu einer verbesserten Abfallwirtschaft an, die unter den schwierigen Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erreicht werden konnten. Dass deutsche Unternehmen einen Teil der notwendigen Ausrüstung zur Einführung einer funktionierenden Mülltrennung bereitstellen konnten, zeige, dass Umweltschutz und Wirtschaftsförderung Hand in Hand gehen könnten.

Notwendige Veränderungen für ein sauberes Lebensumfeld und mehr Umweltschutz

Bei der Veranstaltung kamen u.a. die Bürgermeister der vier Partnergemeinden zusammen, die Ende 2022 gemeinsam den Abfallzweckverband gegründet haben sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen und Nachbargemeinden. Die interkommunale Zusammenarbeit in der Region Poltawa wird im Rahmen der BMUV „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) seit 2019 unterstützt und mithilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in den Gemeinden Hrebinka, Nowoorzhyzke, Pyrjatyn und Tschornuchy umgesetzt. Ziel der Projektarbeit vor Ort ist es, die Abfallwirtschaft zu verbessern und damit nicht nur ein sauberes und gesundes Lebensumfeld für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

"Das ist die erste Gründung eines solchen kommunalen Unternehmens in der Ukraine und zeigt, dass die notwendigen Veränderungen im Bereich der Hausmüllentsorgung erkannt wurden. Durch die gemeinsamen Bemühungen der Gemeinden soll auf der Grundlage gemeinsamer Planung, koordinierter Maßnahmen und geteilter Verantwortung ein einziger Ort für die Hausmüllentsorgung der vier Gemeinden geschaffen werden", erklärte Oleksandr Butenko, stellvertretender Minister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und der Infrastruktur der Ukraine.

Interkommunale Zusammenarbeit als Schlüsselinstrument

Teil des Programms waren ein Rundgang in der Sortieranlage sowie Vorträge und fachliche Diskussionen zu Abfall- und Kreislaufwirtschaft, inkl. der Herausforderungen für „EcoService 2022“ in der Anfangsphase seiner Tätigkeit.

Taras Zhuravel und Oleksandr Lymar, Experten des GIZ Globalvorhabens "Umweltschutz weltweit" stellten die "Interkommunale Zusammenarbeit als Schlüsselinstrument für die erfolgreiche Umsetzung eines regionalen Abfallwirtschaftsplans" vor. Dabei ging es um die Rolle der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Gründung des kommunalen Abfallzweckverbands "EcoService 2022" und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des regionalen Abfallwirtschaftsplans für die Region Poltawa bis 2030.

„Ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit ist, dass die Kosten pro Tonne Abfall, die in einem regionalen System entsorgt werden, für alle beteiligten Gemeinden niedriger sind als die entsprechenden Kosten, die jede Gemeinde für sich selbst aufbringen würde,“ sagte Mykhaylo Melnychenko, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Pyrjatyn.

Während der Veranstaltung wurde außerdem ein mittelfristiger Geschäftsplan und interne Richtlinien für das kommunale Unternehmen "EcoService 2022" vorgestellt, die die Bereiche Buchhaltung, Finanzen, Kundenservice, Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Datenmanagement umfassen. Unterstützung bei der Erstellung dieser Dokumente sowie bei der Planung von Logistikrouten und Standortsorten für die Abfallsortierung erhielten die Gemeinden von Expertinnen und Experten der GIZ im Auftrag des BMUV-Förderprogramms.

Im Auftrag des Bundesumweltministeriums unterstützt die GIZ vier Gemeinden in der Region Poltawa bei der Einführung einer Getrenntsammlung als Teil des globalen Projekts „Umweltschutz weltweit“ im Rahmen der „Exportinitiative Umweltschutz“. Die Projektdauer läuft von April 2023 bis März 2025. Das Projekt baut auf den Ergebnissen und Erfahrungen des vorherigen Projekts (August 2019 bis März 2023) „Unterstützung der Exportinitiative Umweltschutz“ auf.  

 

Rundgang und Vorführung der Abfallpresse
Der “EcoService2022”-Geschäftsführer stellt den Abfallzweckverband vor.