Sri-lankische Delegation informiert sich in Deutschland über nachhaltiges Klärschlammmanagement
Im Oktober 2025 reiste eine Delegation aus Sri Lanka im Rahmen der EXI nach Deutschland. Ziel war, Konzepte für nachhaltiges Klärschlammmanagement kennenzulernen, die später in einer Industriezone in Sri Lanka angewandt werden können.
Vom 6. bis 10. Oktober 2025 besuchte die Delegation Stuttgart und Karlsruhe. Vier Vertreter des Board of Investment (BOI) sowie zwei Unternehmer informierten sich über deutsche Verfahren zur Behandlung und Nutzung von Klärschlamm.
Theorie trifft Praxis
Das Programm verband Fachvorträge mit Anlagenbesuchen. So erhielten die Teilnehmenden einen umfassenden Überblick über das deutsche Klärschlammmanagement.
Bei Führungen durch die Hauptkläranlage Stuttgart-Mühlhausen, das Lehr- und Forschungsklärwerk (LFKW) des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart und die Kläranlage Renningen erlebten sie moderne Technologien direkt vor Ort. Dazu gehörten die Energiegewinnung aus Faulgas, die Klärschlammverbrennung, die solare Schlammtrocknung und die Rückgewinnung von Phosphor. Letzteres Verfahren gewinnt das als Dünger wertvolle Phosphor aus Reststoffen zurück.
In Vorträgen lernten die Teilnehmenden Grundlagen der Klärschlammbehandlung in Deutschland kennen. Dabei erhielten sie auch Einblicke in modernste Verfahren wie bspw. die Hochlastfaulung – ein Verfahren der anaeroben Vergärung, das große Mengen organischen Materials schnell in Biogas umwandelt.
Die Delegation tauschte sich mit Fachleuten des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und des ISWA der Universität Stuttgart aus. Dadurch erhielten die Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in aktuelle Forschung und Technologieentwicklung.
Zudem stellte die Thermo‑System GmbH ihre solarbetriebene Klärschlamm‑Trocknung vor. Dabei nutzt das Unternehmen Sonnenenergie, um den Schlamm ressourcenschonend zu trocknen.
Fokus auf Technologietransfer

Das in das EXI-Projekt eingebundene Ingenieurbüro engineering4environment prüft in den kommenden Monaten, wie sich die gewonnenen Erkenntnisse auf die Bedingungen in Sri Lanka übertragen lassen.
Die Delegationsreise vermittelte wertvolles Wissen über deutsche Technologien und moderne Konzepte. Sie legte damit die Grundlage für nachhaltige Klärschlamm-Managementmodelle in Sri Lanka. Die Teilnehmenden kehrten mit neuen Ideen, frischen Impulsen und konkreten Ansatzpunkten für ein effizientes und umweltfreundliches Klärschlammmanagement in den BOI-Zonen zurück.
Im November 2025 reist engineering4environment erneut nach Sri Lanka. Das Team wird dort Unternehmen in der Industriezone besuchen und Gespräche für eine Status-quo-Analyse führen. Diese Analyse bildet die Grundlage für die abschließende Machbarkeitsstudie.