Nachhaltiges E-Waste-Management: EXI stärkt Strukturen in Kenia
Mit dem WEEE Innovationsprogramm unterstützt die AHK Eastern Africa neue Ideen, die Sicherheit, Transparenz und nachhaltige Geschäftsmodelle im Umgang mit E-Waste schaffen.
Schon heute wird in Kenia ein Großteil von Elektrogeräten repariert, aufbereitet und recycelt. Jedoch läuft das überwiegend informell – ohne Strukturen für den sicheren Umgang mit gefährlichen Bestandteilen wie Batterien oder CRT-Monitoren. Genau hier setzt das WEEE Innovationsprogramm an, das von der AHK Eastern Africa im Auftrag des EXI-Partners DIHK Service GmbH umgesetzt wird.
Dialog und Studie als Basis

Grundlage des Projekts ist eine umfassende Baseline-Studie zum kenianischen WEEE-Sektor (Waste of Electrical and Electronic Equipment). Sie beleuchtet, wie der informelle Markt funktioniert, und schafft Transparenz für politische wie wirtschaftliche Entscheidungen.
Ein Beispiel aus der Studie: Die Zusammenarbeit mit Minimise.today. Gemeinsam mit der AHK wurde eine Bürosammlung von Altgeräten organisiert und digital dokumentiert. So konnte gezeigt werden, wie Transparenz entlang der Entsorgungskette auch in Kenia funktioniert. Dieser Ansatz wird künftig für Unternehmen und Recyclingbetriebe an Bedeutung gewinnen.
Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse etablierte die AHK gemeinsam mit der E-Waste Producer Responsibility Organisation of Kenya (EPROK) die „PRO Expert Insight Series“. Diese Reihe brachte Produzierende, Recyclingbetriebe, Telekommunikationsunternehmen und Fachleute aus Deutschland und Kenia zusammen. Gemeinsam diskutierten sie, wie sich die neuen EPR-Regeln praktisch umsetzen lassen.
Projekt für die Zukunft

Im September 2025 folgte mit dem WEEE Innovation Summit in Nairobi ein Höhepunkt des Projekts. Dort entwickelten Teilnehmende aus der gesamten Wertschöpfungskette neue Ideen und stellten Pilotansätze vor. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde ein Ansatz ausgewählt, der nun erprobt wird – die vierte Säule des Programms. Ziel ist es, den sicheren Umgang mit problematischen Abfallfraktionen, also bestimmten Teilmengen des Abfalls, zu erproben und daraus marktfähige Lösungen zu entwickeln.
Es zeigt sich: Kenia verfügt über eine lebendige Reparatur- und Reuse-(Wiederverwendungs-)Kultur, die zeigt, wie viel bereits lokal geleistet wird. Die große Herausforderung bleibt der sichere Umgang mit toxischen oder schwer zu verwertenden Materialien. Hier setzt das Programm Impulse, stärkt Dialog und Vernetzung und trägt dazu bei, dass Kenia die eigenen Stärken ausbauen kann. Die EXI unterstützt dabei punktuell durch Expertise und Technologien aus Deutschland sowie neue Partnerschaften.