EXI unterstützt Ukraine mit Sammelfahrzeug für eine nachhaltige Abfallwirtschaft

Die Region Poltawa baut mit deutscher Unterstützung erfolgreich ein System der getrennten Müllsammlung auf – ein neues Sammelfahrzeug stärkt nun die Infrastruktur. In nur wenigen Jahren haben vier ländliche Gemeinden über 250 Tonnen Sekundärrohstoffe verwertet und damit ein Modell für nachhaltige Abfallwirtschaft in der Ukraine geschaffen.

Im ukrainischen Pyrjatyn erhielt das kommunale Unternehmen „EcoService-2022“ im August 2025 ein neues Abfallsammelfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von acht Kubikmetern. Die Übergabe erfolgte im Rahmen einer investiven Maßnahme der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des Bundesumweltministeriums.

Das Sammelfahrzeug ist nicht nur technische Ausrüstung. Es zeigt auch, wie widerstandsfähig und entschlossen die Gemeinden in der Ukraine handeln. Trotz schwieriger Bedingungen arbeiten sie weiter daran, europäische Standards in der Abfallwirtschaft einzuführen.

Langjährige Unterstützung der Region

Noch vor wenigen Jahren war die Idee der getrennten Müllsammlung in den ländlichen Gemeinden der Region Poltawa nur ein ehrgeiziger Plan. Heute gibt es dort bereits ein funktionierendes System, das in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesumweltministeriums im Rahmen der EXI aufgebaut wurde.

Seit 2019 arbeiten vier ländliche Gemeinden – Nowoorzhyzke, Hrebinka, Pyrjatyn und Tschornuchy – in einem Pilotprojekt zusammen. Ihr Ziel: die getrennte Sammlung einzuführen und damit eine moderne Abfallwirtschaft zu schaffen, die später in eine Kreislaufwirtschaft übergehen kann.

Trotz des im Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine konnten die Projektpartner ihre Aktivitäten erfolgreich fortsetzen. Ergebnis der formalisierten Zusammenarbeit ist unter anderem die Gründung des ersten ukrainischen Abfallzweckverbands EcoService-2022. Die interkommunale Zusammenarbeit spart Kosten bündelt Ressourcen und verbessert die Abfallwirtschaft in allen Gemeinden. Davon profitieren Umwelt, Wirtschaft und vor allem die Bevölkerung.

Zudem stärkt das Projekt das Vertrauen der Öffentlichkeit in Reformen und Partnerschaften. Gemeinsam entwickelten die Partner Betriebsabläufe, schulten Fachkräfte und bauten die nötige Infrastruktur auf. Heute gibt es erstmals getrennte Müllsammlung, Sortierung und strukturierte Verwertung: ein sichtbarer Wandel im kommunalen Alltag.