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EXI-Studie zeigt Potential von Wasserstoff für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung mit Blick auf Schwellen- und Entwicklungsländer

Spannende Diskussionsrunde im Rahmen der Veranstaltung, von links nach rechts: Tobias König (Moderation, NOW GmbH), Bert Wibel (DIHK Service GmbH), Nilgün Parker (BMUV), Dr. Ulrike Beyer (Fraunhofer IWU und EXI-Projekt HyTrA), Prof. Dr. Ing. Carsten Bücker (CBC GmbH & Co. KG und EXI-Projekt ECO-FCGen), Moritz Ullrich (i.A.v. E4tech)

Im Rahmen des Förderprogramms Exportinitiative Umweltschutz (EXI) hat am 7. Dezember 2022 die Online-Veranstaltung „Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung“ stattgefunden.

Im Rahmen des Förderprogramms Exportinitiative Umweltschutz (EXI) hat am 7. Dezember 2022 die Online-Veranstaltung „Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung“ stattgefunden.

Mit einer Online-Veranstaltung der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und der NOW GmbH wurden die Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung aufgezeigt und in einen internationalen Kontext eingeordnet. Die NOW GmbH betreut den Bereich „grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zur dezentralen Energieversorgung“ innerhalb der EXI.

Nilgün Parker, Referatsleitung Nachhaltige Finanzpolitik, Umwelt und Außenwirtschaftsförderung im BMUV:

„Mit der Exportinitiative Umweltschutz fördert das Umweltministerium seit 2016 Projekte, die den Knowhow-Transfer und die Anwendung deutscher Umweltschutz- und Ressourceneffizienztechnologien unterstützen, schwerpunktmäßig in Schwellen- und Entwicklungsländern. Globaler Umwelt- und Klimaschutz kann nur gelingen, wenn die notwendigen Infrastrukturen, die rechtlichen, politischen und administrativen Rahmenbedingungen vorhanden sind. Das ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Anwendung und den Einsatz von grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. In vielen Ländern kann die dezentrale Energieversorgung mit nachhaltigen Wasserstoff- und Brennstoffzellensystemen wirtschaftlich tragfähige Perspektiven aufzeigen und einen lokalen Mehrwert für Umweltschutz und Daseinsvorsorge schaffen.“

Nach der Begrüßung durch das Ministerium und einer Keynote von Dr. Kathrin Goldammer,  Geschäftsführung Reiner Lemoine Institut, folgten zahlreiche Vorträge und Ergebnisvorstellungen aus der EXI mit internationalen Perspektiven in Nigeria, Chile und den Philippinen.

Den Abschluss bildete eine Paneldiskussion, in der die Perspektiven für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in verschiedenen Anwendungen in der dezentralen Energieversorgung intensiv diskutiert wurden. Eine der zentralen Fragen dabei war, inwiefern eigene Bedarfe  im Ausland mit einer wachsenden Nachfrage aus Deutschland verknüpft werden können.

Prof. Dr. Ing. Carsten Bücker, Geschäftsführer der CBC GmbH & Co. KG, Projektnehmer der EXI mit dem Projekt ECO-FCGen und Diskussionsteilnehmer:

„Um die Wirtschaftlichkeit und Umweltpotentiale des Einsatzes von wasserstoffbasierten Technologien gegenüber fossilen Lösungen zu heben, ist die Entwicklung kluger und fallspezifischer Geschäftsmodelle von entscheidender Bedeutung.“

Perspektiven für grüne Wasserstoff- und Brennstofftechnologien im Ausland

Der Einsatz grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Anwendungen für die dezentrale Energieversorgung kann insbesondere an vielen Standorten im Ausland mit hohem Potential von erneuerbaren Energien positiv zum Zugang zu grünen Umwelttechnologien, der Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie der lokalen Daseinsvorsorge beitragen. Dezentrale und netzferne Brennstoffzellensysteme, die in der stationären oder semi-stationären Energieversorgung eingesetzt werden, sorgen nicht nur für eine Minderung von Treibhausgasemissionen oder einen erhöhten Schutz von Umwelt und Gesundheit. Unter Einsatz von erneuerbaren Energien in Kombination mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien kann auch die so wichtige, unabhängige und zuverlässige Energieversorgung gewährleistet werden, die gleichzeitig ein großes Potential für die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung in den Partnerländern der EXI bietet.

Das Förderprogramm arbeitet daran, in Demonstrationsprojekten im Ausland und internationalen Marktpotentialanalysen Perspektiven für einen wirtschaftlich erfolgreichen und nachhaltigen Einsatz von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in der dezentralen Energieversorgung aufzuzeigen. Dazu wurden in der digitalen Veranstaltung die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zum Thema zusammengetragen.

Modellierung von Anwendungsfällen zeigt signifikantes Potential

Im Rahmen der von Moritz Ullrich im Auftrag von E4tech vorgestellten Modellierung verschiedener Anwendungsfälle von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in der semi-stationären und stationären Primärenergie- und Notstromversorgung konnte unter spezifischen Rahmenbedingungen bereits ein signifikantes Potential und Vorteilhaftigkeit gegenüber dem Dieselgenerator nachgewiesen werden. Die vorgestellten Studien und Untersuchungen aus Chile, Nigeria und den Philippinen haben aufgezeigt, dass es auch hier Perspektiven für den wettbewerbsfähigen Einsatz von grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur dezentralen Energieversorgung gibt und gleichzeitig ein großes Marktpotential vorliegt.