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Erste Umweltzone Indiens entsteht in Ekamra Kshetra, Bhubaneswar

Die Stadt Bhubaneswar führt die erste Umweltzone Indiens ein.

Die Stadt Ekamra Kshetra plant ein umfassendes Maßnahmenpaket, um die Luftverschmutzung bis 2024 deutlich abzusetzen. Mit Unterstützung der GIZ hat die Umweltkontrollbehörde Bhubaneswar deshalb einen Plan für die Einrichtung einer Umweltzone erstellt.

In der Tempelstadt Ekamra Kshetra in Bhubaneswar im indischen Bundesstaat Odisha entsteht die erste Umweltzone Indiens. Dafür hat die Umweltkontrollbehörde Bhubaneswar (OSPCB) einen Plan für die Umsetzung einer Umweltzone erstellt. Dabei wurde sie im Rahmen der deutsch- indischen Entwicklungszusammenarbeit von der GIZ im Auftrag der BMUV „Exportinitiative Umweltschutz“ unterstützt.

Bisher plant die Stadt Bhubaneswar 124 verschiedene Maßnahmen, um die Luftverschmutzung unter anderem in den Bereichen Abfallwirtschaft, Fahrzeugemissionen, Straßenfeinstaub und Bauabfälle zu reduzieren. Diese Maßnahmen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und machen es daher schwierig, die Ergebnisse der verringerten Luftverschmutzung auf einen Blick sichtbar zu machen. Dennoch hat sich die Stadt ambitionierte Ziele gesetzt.

40 Prozent weniger Luftverschmutzung bis 2026

Die vorgeschlagene Umweltzone verfolgt einen integrierten Ansatz mit Maßnahmen, die alle Sektoren abdecken. Um eine ganzheitliche Wirkung zu erzielen, werden die Maßnahmen in einem vorgegebenen Gebiet von 4,5 km² gemeinsam umgesetzt. Dies ermöglicht der Stadt, das Ziel des nationalen Programms für saubere Luft zu erreichen: die Luftverschmutzung bis 2026 um 40 Prozent zu reduzieren.

Verschiedenen Ministerien der Landesregierung arbeiten koordiniert zusammen und setzen die Maßnahmen für die Umweltzone gemeinsam um. Auf kommunaler Ebene ziehen in Bhubaneswar alle beteiligten Akteure an einem Strang: die Bhubaneswar Entwicklungsbehörde, die staatliche Verkehrsbehörde, die Behörde für städtischen Verkehr der Hauptstadtregion und die Odisha Entwicklungsagentur für erneuerbare Energien.  

Von jeder Abteilung wird erwartet, dass sie einen jährlichen Aktionsplan mit Maßnahmen für die Umweltzone erstellen. Zunächst wird ein gemeinsamer Plan für 2023 bis 2024 zusammengestellt. Das wurde bei einem von der staatlichen Umweltschutzbehörde Odisha am 10. Juli 2023 organisierten Stakeholder-Workshop vereinbart. Außerdem haben die teilnehmenden Behörden beschlossen, einen partizipativen Prozess aufzusetzen, bei dem die Anwohnenden und gewählten Mitglieder aktiv eingebunden werden.
 
Am 11. Juli 2023 fand anschließend ein Treffen mit dem Generalsekretär statt, bei dem ihm die bisherigen Ergebnisse und das weitere Vorgehen präsentiert wurden. Es wurde beschlossen, die Umweltzone schrittweise voranzubringen und dabei Maßnahmen zu priorisieren, die für die Luftreinhaltung direkt relevant und umsetzbar sind. Die hohe Beteiligung an diesem Prozess und der Aufruf zum Aktivwerden tragen maßgeblich dazu bei, die erste Umweltzone erfolgreich umzusetzen und damit die Luftqualität in Indien zu verbessern.