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Chiles Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

Die Deutsche Auslandshandelskammer Chile hat im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien vier Arbeitsgruppen und ein Fachforum durchgeführt. Die Teilnehmenden beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit organischen Abfällen sowie Behältern und Verpackungen. Impulsvorträge deutscher und chilenischer Expert*innen gaben Anstöße, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu realisieren.

Die Deutsche Auslandshandelskammer Chile hat im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien vier Arbeitsgruppen und ein Fachforum durchgeführt. Die Teilnehmenden beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit organischen Abfällen sowie Behältern und Verpackungen. Impulsvorträge deutscher und chilenischer Expert*innen gaben Anstöße, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu realisieren.

Abfallmanagementsysteme zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

In Chile wurde 2016 das Gesetz zur erweiterten Produzentenverantwortung verabschiedet und Anfang 2021 die Nationale Strategie für Organische Abfälle veröffentlicht. Beide Instrumente sollen die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Auch in den Arbeitsgruppen wurde ersichtlich, dass ein gut funktionierendes Abfallmanagementsystem, der Einsatz von Sekundärstoffen in der Produktion und die Wiederverwertung von organischen Abfällen wesentliche Bestandteile einer positiven Entwicklung sind.

Außerdem spielen die Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung eine fundamentale Rolle. Darum sollen Informationskampagnen auf nationaler Ebene die Integration der chilenischen Bevölkerung in die Kreislaufwirtschaft fördern. Was die organischen Abfälle betrifft, werden alle Kommunen Chiles Aktionspläne zur Verwertung der Bioabfälle ausarbeiten müssen, wobei die Trennung und Kompostierung sowohl in Schulen als auch in Privathaushalten eine wichtige Rolle spielen.

In dem Zusammenhang konnten besonders chilenische Gemeindevertreter*innen von dem Erfahrungsaustausch mit Initiativen wie ‚Aktion Biotonne‘ profitieren: In Deutschland konnten diese erfolgreich dazu beitragen, die Bevölkerung für die Wichtigkeit der Abfalltrennung zu sensibilisieren und die Trennung an sich zu verbessern.

Standardisierung von Materialien

Um eine Standarisierung von Materialien zu erreichen und somit deren Recyclinfähigkeit und den Kostenaufwand für das Recycling zu minimieren, wurde über eine Regulierung des Marktes für das Primärmaterial nachgedacht. Wenn Behälter und Verpackungen aus gleichen oder ähnlichen Materialien bestehen, muss weniger getrennt werden und bestehende Technologien können unkompliziert in die Abfallmanagtmentprozesse integriert werden. Somit wird auch das Downcycling von Materialien vermieden.

Finanzierungsmöglichkeiten

Die Finanzierung des Abfallmanagementsystems soll durch Gebühren gedeckt werden, welche die Hersteller für die in Umlauf gebrachten Materialien zahlen. So könnte in den kommenden Jahren eine funktionierende Haus-zu-Haus Abfallsammlung gewährleistet werden. Darüber hinaus würden durch die Bewertung und Wiederverwertung der Abfälle erneut Finanzmittel zur Verfügung stehen.

Aufgrund Chiles geographischer Gegebenheiten ist eine gute Infrastruktur eine große Herausforderung, die es bei der Einführung der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen gilt. Für jegliche Abfälle müssen Empfangs- und Lagermöglichkeiten zur Verfügung stehen, damit auch abgelegene Ortschaften eine Möglichkeit zur Abfalltrennung haben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Aus den Diskussionen in den Arbeitsgruppen und im Fachforum ging hervor, dass ein Abfallmanagementsystem nur funktionieren kann, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft effektiv zusammenarbeiten. Alle Parteien müssen ihren Teil zum System beitragen, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.