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4. Stakeholder-Konferenz zeigt das große Potenzial der EXI

Die 4. Stakeholder-Konferenz der Exportinitiative Umwelttechnologie (EXI) des BMU am 18.06.2021 war ein voller Erfolg. Zahlreiche Expert*innen tauschten sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich GreenTech aus und stellten exemplarisch einige wirkungsvolle Projekte vor.

Die 4. Stakeholder-Konferenz der Exportinitiative Umwelttechnologie (EXI) des BMU am 18.06.2021 war ein voller Erfolg. Zahlreiche Expert*innen tauschten sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich GreenTech aus und stellten exemplarisch einige wirkungsvolle Projekte vor.

Trotz der Pandemie und den damit veränderten Bedingungen zogen das BMU und die EXI-Partnerorganisationen eine positive Bilanz für das letzte Jahr: Durch die digitalisierte Kommunikation habe die weltweite Vernetzung von Stakeholdern und Partner*innen stellenweise sogar gewonnen. Man begegne sich per Online-Konferenz oder Videochat eher auf Augenhöhe und viele Akteur*innen könnten so leichter miteinander in den Austausch treten, da kosten- und zeitintensive Reisen wegfielen, so die einhellige Meinung aller Teilnehmenden. Auch wenn deutlich wurde, dass sich die Teilnehmenden wieder auf persönliche Treffen freuen, sollten diese positiven Effekte auch nach der Pandemie genutzt werden.

Zukunftstechnologie Grüner Wasserstoff

Die sogenannten „Chambers for GreenTech“ fungieren sowohl im Kreislaufwirtschafts- und Wassermanagement als auch im Bereich Wasserstoff als Wissensvermittler für die Anwendung smarter und innovativer deutscher Umwelttechnologien. Eines der zentralen Themen der Konferenz, nämlich Grüner Wasserstoff, steht auch im Fokus von vier EXI-Projekten mit Auslandshandelskammern (AHK), die derzeit Studien durchführen, um Potenziale für den Einsatz von Brennstoffzellen in der dezentralen Stromversorgung (zum Beispiel beim Ersatz von Dieselgeneratoren) auszuloten. Sofie Geisel, Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH sprach vom „Wasserstoffzeitalter“, welches neue Möglichkeiten zur Energiespeicherung und –nutzung eröffne.

Julius von der Ohe von der NOW GmbH setzt beim Thema Grüner Wasserstoff auf das Viergestirn aus Informieren, Vernetzen, Umsetzen und Entwickeln. Wichtig sei es bei diesen neuen Technologien, lokale Partner frühzeitig mit einzubinden, die Projekte eng zu begleiten und Know-how-Transfer zu ermöglichen. So könne mit Grünem Wasserstoff eine echte Alternative zu bisherigen, umweltschädlichen Technologien geschaffen werden.

Wassermanagement als Grundlage für Entwicklung

Während Grüner Wasserstoff derzeit fast ein Trendthema ist, stellen die Verbesserung der Wasserversorgung und des Abwassermanagements eher einen Dauerbrenner in der GreenTech-Branche dar. Sauberes Wasser ist eine der Grundvoraussetzungen für ein gesundes Leben und essenzielle Voraussetzung für eine funktionierende Daseinsvorsorge.

Obwohl es in einigen Ländern schon erhebliche Fortschritte gibt, sind moderne Technologien längst nicht überall verbreitet. Dazu Julia Braune, Geschäftsführerin des German Water Partnership e.V. (GWP): „Ein Grundproblem besteht darin, dass oft nur einzelne technologische Komponenten aus Deutschland genutzt werden. Ganzheitliche Konzepte, etwa zur Wasseraufbereitung fehlen aber überwiegend noch.“ Die GWP setzt darum mit ihrem Industriewasserkompendium auf mehr Dialog und Konsortialbildung. Wenn die Technologien auf deutscher Seite quasi „aus einer Hand“ kommen, ist die Chance für einen umfassenden Einsatz deutlich höher. Außerdem müsse weiter an den rechtlichen Rahmenbedingungen vor Ort und an der Kosteneffizienz gearbeitet werden. Ein entsprechendes Umweltbewusstsein zum Einsatz solcher Technologien sei in vielen Zielländern inzwischen vorhanden.

Hand in Hand für GreenTech

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) unterstützt Unternehmen zum Beispiel mit ihrem „lab of tomorrow“ bei der Geschäftsentwicklung für neue Märkte im Ausland, egal ob beim Abfallmanagement, der Etablierung von Umweltstandards, bei der Luftreinhaltung oder EPR-Systemen zur Erweiterten Produzentenverantwortung. Die GIZ ist im Rahmen der EXI mit zahlreichen Projekten in Asien, Europa und Afrika unterwegs, um GreenTech „Made in Germany“ voranzutreiben und steht als kompetente und erfahrene Beraterin zur Verfügung.

EXI auf Erfolgskurs

Dass die EXI mit ihren Förderprogrammen auf Erfolgskurs fährt, zeigt auch der erste Zwischenstand einer derzeit laufenden Evaluation. Die Gesellschaft für Innovationsforschung und –beratung mbh (IFGE) untersucht insgesamt 97 Einzel- und Verbundprojekte aus über 50 Ländern aus der Zeit von 2016 – 2019. Hier zeigt sich schon jetzt, dass viele der gesteckten Ziele erreicht werden konnten: Deutschland konnte sich in den meisten Fällen als kompetenter und bevorzugter Kooperationspartner im Zielland positionieren. Gleichzeitig fanden dort Wissensvermittlung und Kompetenzaufbau statt, sodass die Umwelttechnologien nun konkret eingesetzt und angewendet werden können. Die Evaluationsergebnisse werden voraussichtlich im Herbst 2021 veröffentlicht.