NEWA2

Wasserwiederverwendung mittels kontrollierter Grundwasseranreicherung und solarbasierter Membrantechnik zur Stützung der lokalen Wasserressourcen in ariden Metropolregionen am Beispiel Lima, Peru

Zuwendungsempfangende

  • Universität Stuttgart
  • TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
  • Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V.
  • BOREAL LIGHT GmbH

Kooperationen

  • Servicio de Agua Potable y Alcantarillado de Lima (SEDAPAL), Lima/Peru
  • Universidad Nacional de Ingeniería (UNI), Lima/Peru
  • German Water Partnership (GWP)

Laufzeit

laufend

01.09.2025 bis 31.08.2027

Themengebiete

Wasser- und Abwasserwirtschaft

Förderschwerpunkte

  • Capacity Building
  • Pilot- und Modellvorhaben
  • Veranstaltung

Zielländer

Peru

Die Ausgangssituation

In vielen Städten Perus sind die Wasserressourcen übernutzt. Ursachen sind schnelles Bevölkerungswachstum, die Folgen des Klimawandels und eine unzureichende Infrastruktur für Wasser- und Abwasserversorgung. Besonders angespannt ist die Lage in Lima. Mit rund zehn Millionen Einwohnern zählt die Hauptstadt zu den trockensten Metropolregionen weltweit. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind noch nicht an das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen.

Auch die Abwasserbehandlung steht unter Druck. Viele Kläranlagen sind überlastet und reinigen nicht ausreichend. Dadurch entstehen Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken. Gleichzeitig bleibt das Potenzial einer Wiederverwendung weitgehend ungenutzt – obwohl aufbereitetes Abwasser in wasserarmen Regionen eine wichtige Ressource sein kann.

Der Lösungsansatz

Das Projekt NEWA2 entwickelt Konzepte und Technologien weiter, die im Vorgängerprojekt NEWA-LIMA erarbeitet wurden. Im Fokus stehen zwei Konzepte zur Nutzung von aufbereitetem Abwasser aus kommunalen Kläranlagen:

  • die indirekte Abwasserwiederverwendung (Indirect Reuse) durch kontrollierte Grundwasseranreicherung (Managed Aquifer Recharge, MAR),

  • die direkte Abwasserwiederverwendung (Direct Reuse) mittels Membrantechnologien wie Ultrafiltration (UF) und Umkehrosmose (UO).

Das so gewonnene Reinwasser kann je nach Verfahren indirekt oder direkt für höherwertige Anwendungen genutzt werden, etwa in industriellen Prozessen oder als Trinkwasser.

Die Ziele und Maßnahmen

Das Projekt verfolgt einen integrierten Ansatz, der technische Innovation, praktische Umsetzung in der Praxis und Kapazitätsaufbau verbindet. Eine Demonstrationsanlage soll zeigen, wie sich Abwasser effizient aufbereiten lässt. Dabei wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft und die Reinigungseffizienz bewertet.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von lokalen Fachkräften, die den Betrieb der Anlagen langfristig sichern. Zudem finden Workshops, Dialogveranstaltungen und ein Technologieforum statt. Auf diese Weise werden die Ergebnisse mit Politik, Wissenschaft und Praxis diskutiert und weitergetragen.

NEWA2 trägt so zur Verbesserung der Wassersituation in Lima bei und zeigt, wie deutsche Umwelttechnologien praktisch angewendet werden können.

Kontakt

Christian León Universität Stuttgart - Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS)
Seidenstraße 36
70174 Stuttgart
+49 711 685-83974 E-Mail