NEWA-LIMA

Neue Wasserressourcen und innovative Abwasserbehandlung für aride Metropolregionen am Beispiel Lima

Zuwendungsempfangende

  • Universität Stuttgart
  • DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein
  • ENEXIO Water Technologies GmbH

Kooperationen

  • Servicio de Agua Potable y Alcantarillado de Lima (SEDAPAL)
  • Autoridad Nacional del Agua (ANA)
  • Universidad Nacional de Ingeniería (UNI)

Laufzeit

abgeschlossen

01.01.2022 bis 30.11.2024

Themengebiete

  • Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
  • Wasser- und Abwasserwirtschaft

Förderschwerpunkte

Pilot- und Modellvorhaben

Zielländer

Peru

Die in Deutschland bewährte Technik der künstlichen Grundwasseranreicherung (GWA) wurde in Peru als naturbasierte Lösung (Nature-based Solution NBS) eingeführt und deren Potential zur kostengünstigen Bereitstellung von hochwertigem Brauch- und Trinkwasser in dicht bewohnten Wassermangelregionen nachgewiesen. Zur Infiltration waren zwei bislang ungenutzte Ressourcen, die winterlichen Abflussüberschüsse sowie gereinigtes kommunales Abwasser, vorgesehen. Die Arbeiten konnten auf umfangreiche Untersuchungsergebnisse und Kontakte aus dem BMBF-Projekt TRUST aufbauen. Ein wesentlicher Aspekt war dabei die adäquate Behandlung von kommunalem Abwasser.

Wie in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern wird Abwasser in Peru bislang überwiegend ohne Aufbereitung abgeleitet bzw. in den ariden Küstenregionen auch zur Bewässerung/Nahrungsmittelproduktion genutzt. Hierdurch resultieren hohe Umweltbelastungen sowie Gesundheitsgefährdungen. Gründe sind u. a. die vergleichsweise hohen Energiekosten konventioneller Techniken (z. B. Belebtschlammverfahren) sowie ein Mangel an qualifiziertem Betriebspersonal. Das im Projekt eingesetzte Tropfkörper-Verfahren arbeitet demgegenüber wesentlich energieeffizienter sowie betriebs-stabiler. Vor Ort wurden verschiedene Tropfkörperanlagen untersucht und optimale Betriebsparameter ermittelt, die als Vorlage für weitere Anlagen in Peru dienen können.

Von besonderer Bedeutung ist, dass sowohl die Tropfkörper- als auch die GWA-Technik für kleine, dezentrale Anlagen geeignet sind. Das Projekt dient somit als Referenz für ganz Peru (und benachbarte Länder) zur innovativen, an die lokalen Verhältnisse angepassten Abwasserbehandlung und Brauch-/Trinkwassergewinnung. Im Rahmen des geplanten Vorhabens wurden ergänzend zur Implementierung einer Pilotanlage ein intensiver Wissenstransfer, u. a. durch Schulungen zu den Themenbereichen Trink- und Abwasseraufbereitung, durchgeführt. Neben der Einbeziehung nationaler Wasserbehörden, Unternehmen und Universitäten bietet dabei insbesondere der Projektpartner SEDAPAL als einer der größten Wasserver- und Abwasserentsorger in Südamerika einen effektiven Multiplikator sowohl hinsichtlich capacity development als auch weiterer Dienstleistungen und Produktangebote.

Christian León Universität Stuttgart - Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS)
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