AHK Saudi-Arabien 2
Nachhaltige Nutzung von Wasser und Abwasser in Saudi-Arabien
Zuwendungsempfangende
DIHK Service GmbH
Kooperationen
- Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen
- Ministry for Enviroment, Water and Agriculture (MEWA)
- Monsha'at
Laufzeit
01.07.2020 bis 30.11.2021
Themengebiete
Wasser- und Abwasserwirtschaft
Förderschwerpunkte
Initialprojekt
Zielländer
Saudi-Arabien
Saudi-Arabien ist ein arides Land mit sehr geringen Niederschlagsmengen. Die Hauptstadt Riad liegt im trockensten Teil des Landes und wächst rasant. Aufgrund rapide sinkender Grundwasserreserven ist die Stadt zunehmend auf Meerwasserentsalzungsanlagen mit langen Zuleitungen angewiesen. Über Jahre hinweg wurde nur wenig in die veraltete Wasserinfrastruktur investiert; der steigende Wasserbedarf wurde vor allem durch energieintensive Entsalzungsverfahren gedeckt.
Doch sinkende Ölpreise sowie der wachsende Wunsch der gut ausgebildeten jungen Bevölkerung nach qualifizierten Arbeitsplätzen, zwingen die Regierung zu einem Umdenken. Der Fokus verlagert sich zunehmend vom Erdöl – bislang das wirtschaftliche Rückgrat des Landes – hin zu einer breiter aufgestellten Industriepolitik. Im Rahmen der Vision 2030, die sich an den Zielen der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) orientiert, verfolgt Saudi-Arabien seit 2016 verstärkt eine Strategie der nachhaltigen Entwicklung und wirtschaftlichen Diversifizierung. Dabei zeigt sich das Land offen für moderne Technologien und bereit, umfassend zu investieren.
Von 2020 bis 2023 wurden im Wasser- und Abwasserbereich Ausschreibungen im Umfang von 21,4 Mrd. USD erwartet – davon 11,3 Mrd. USD für Meerwasserentsalzung, 7,9 Mrd. USD für den Ausbau des Wassernetzes und 2,3 Mrd. USD für Kläranlagen.
Zur Etablierung einer umweltfreundlichen Wasserwirtschaft ist Saudi-Arabien auf internationale Expertise angewiesen. Ziel des Projektes war es daher, das Königreich beim Aufbau eines nachhaltigen Wassersektors zu unterstützen – sowohl im Hinblick auf die Erreichung der SDGs als auch zur Steigerung der Sichtbarkeit und des Marktpotenzials deutscher kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Im Vordergrund stand dabei, die Vorteile von „Umweltschutz made in Germany“ hervorzuheben.
Als erste Maßnahme organisierte die AHK ein Webinar, in dem deutsche KMU umfassend über die politische und wirtschaftliche Lage sowie die spezifischen Bedingungen des saudischen Wasser- und Abwassermarkts informiert wurden. Zur Erweiterung des Wirkungskreises und zur Sensibilisierung lokaler Entscheidungsträger*innen führte die AHK zudem Workshops in Kooperation mit saudischen Institutionen durch. Anschließend folgten gezielte Kooperationsgespräche, die eine strategische Positionierung deutscher Unternehmen bei zukünftigen Ausschreibungen ermöglichten.
Darauf aufbauend wurde gemeinsam mit dem saudischen Ministerium für Umwelt, Wasser und Landwirtschaft eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich zweimal jährlich persönlich und zusätzlich zweimal per Videokonferenz austauscht. Den Abschluss des Projekts bildete die Veröffentlichung einer Broschüre, die die Projektergebnisse zusammenfasst und das Engagement deutscher Unternehmen im Bereich nachhaltiger Wasserwirtschaft sichtbar macht.
Kontakt
Hanna Riehle +966-92 000 5863 ext. 113 E-Mail