AHK Philippinen 3

Mit der Implementierung der neuen Abwasserstandards DAO-2016-08 entsteht auf den Philippinen ein akuter Handlungsbedarf: Bestehende Abwasseraufbereitungssysteme müssen aufgerüstet, fehlende Systeme neu installiert werden. Da derzeit kaum Anbieter*innen für kompakte, an die lokalen Gegebenheiten angepasste Lösungen auf dem Markt vertreten sind, stehen viele philippinische Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. Die Nichteinhaltung der Standards kann im Extremfall zur Betriebsschließung führen.

Gleichzeitig ergibt sich durch politischen und gesellschaftlichen ein sogenanntes Window of Opportunity: Die Themen Abwasserentsorgung und Meeresverschmutzung durch Plastikabfälle sind ins öffentliche Bewusstsein gerückt – nicht zuletzt durch staatlich initiierte Aufräumkampagnen und die anhaltende Umweltdebatte. Auch die Wasserkrise im Großraum Manila während der Trockenzeit 2019 hat den gesellschaftlichen Diskurs über die Bedeutung der Ressource Wasser weiter verstärkt. In diesem Kontext ist der Zeitpunkt für den Markteintritt deutscher Umwelttechnologie besonders günstig.

Ein gezieltes Trainings zur Vermittlung deutscher Lösungsansätze und Finanzierungsoptionen könnte nicht nur die Exportchancen deutscher Unternehmen deutlich verbessern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur grünen Transformation des philippinischen Archipels leisten.

Im Rahmen des Projekts wurden durch die Förderung folgende Maßnahmen umgesetzt:

• Entwicklung eines Training-Booklets zur Sicherstellung der Replizierbarkeit des Programms. Dieses wurde nach Projektende in die bestehende Green Finance Weiterbildungsreihe der AHK integriert und zertifiziert.
• Durchführung eines Trainingsprogramms zu marküblichen lokalen Preisen wodurch einer breiten Zielgruppe Zugang ermöglicht wurde.

Das Trainingsprogramm zu Abwasserlösungen umfasste drei zentrale Inhalte:

1. Vorstellung konkreter technologischer Lösungen, mit besonderem Fokus auf industrielle, dezentrale und kompakte Systeme sowie biochemische Verfahren.
2. Überblick über Finanzierungsinstrumente, sowohl lokal als auch international, inklusive Informationen zu Antragsverfahren und involvierten Finanzinstitutionen.
3. Kommunikation und Vermarktung, insbesondere Tipps zur erfolgreichen Präsentation von Umwelt-Compliance, Nachhaltigkeit und der Nutzung deutscher Technologien gegenüber lokalen Stakeholder*innen.