AHK Chile4

Eines der Probleme, mit denen Chile konfrontiert ist, ist die niedrige Verwertungsrate von organischen Siedlungsabfällen. Diese werden hauptsächlich auf Mülldeponien entsorgt, wodurch große Mengen an Treibhausgasen (THG) freigesetzt werden, viele Nährstoffe verloren gehen und in vielen Fällen auch Sammel- und Transportkosten für die Gemeinden entstehen.   

Die AHK Chile begleitete die Gesetzgebung rund um das Thema Kreislaufwirtschaft in Chile im Rahmen der „Exportinitiative Umwelttechnologien“ bereits seit 2016. Hierbei lag der Fokus stets auf dem Wissensaufbau und der Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen, der erweiterten Produzentenverantwortung sowie, seit 2020, der nachhaltigen Verwertung organischer Abfallstoffe.

Im Rahmen des Projektes wurden unter der Einbeziehung deutschen Know-hows Kompetenzen auf kommunaler Ebene in Chile aufgebaut, die zur Entwicklung kommunaler Aktionspläne beitrugen und die zur Umsetzung der Ziele der nationalen Strategie für organische Abfälle benötigt wurden. Dazu wurde auf Anfrage des chilenischen Umweltministeriums, speziell in drei Gemeinden der Region Maule, zu Anfang eine Erhebung durchgeführt, die den aktuellen Status quo der Abfallentsorgung und vorhandene Infrastruktur aufzeichnete und Hauptakteur*innen identifiziert. Damit wurde die Grundlage geschaffen, um die Kommunen im Rahmen einer technischen Beratung bei der Ausarbeitung der Aktionspläne zu unterstützen. Parallel wurden zudem virtuelle öffentlich-private Arbeitsgruppentreffen unter Beteiligung deutscher Expert*innen organisiert, an denen Vertreter*innen aller Kommunen Chiles teilnehmen konnten. Im Rahmen dieser Treffen wurden die Ergebnisse der Beratungstätigkeiten der drei Gemeinden vorgestellt und diskutiert, sodass dieses Know-how auch anderen Gemeinden zur Entwicklung ihrer Aktionspläne bereitsteht.

Zudem wurden drei virtuelle Studienreisen durchgeführt, um einen Erfahrungsaustausch mit deutschen Gemeinden zu ermöglichen, die für Chile interessante Abfallentsorgungssysteme, Technologien und Kampagnen umfassten. Die Besichtigungen führten zur besseren Veranschaulichung der implementierten Lösungen und ermöglichten einen direkten Austausch mit Technologieanbieter*innen und kommunalen Vertreter*innen.