AHK Baltikum

Kreislaufwirtschaft im Baltikum: Methodiken und Ansätze im Abfallmanagement

Zuwendungsempfangende

DIHK Service GmbH

Kooperationen

  • Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen e. V.
  • German RETech Partnership
  • Estonian Environment Agency
  • Estonian Circular Economy Industries Association
  • Environmental Investment Center (EIC)
  • Ministry of Environment of Estonia
  • Central Estonian Waste Management Center (NPO)
  • Mülldeponie AS Väätsa
  • Green Marine AS
  • VARAM Latvia
  • Cleantech Latvia
  • Waste Management Association of Latvia (WMAL)
  • „Žiedinė ekonomika“ Circular Economy
  • Environmental Protection Agency (EPA)
  • Cleantech Cluster Lithuania
  • Verband regionaler Abfallentsorgungszentren Litauen Abfallwirtschaftszentrum des Bezirks Vilnius (VAATC)

Laufzeit

abgeschlossen

01.09.2021 bis 31.10.2022

Themengebiete

Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Förderschwerpunkte

Durchführbarkeitsstudie

Zielländer

Estland, Lettland, Litauen

Das Projekt orientierte sich an der EU-Richtlinie 2018/851 zum Thema Abfallwirtschaft, da alle drei baltischen Staaten in diesem Bereich erhebliche Defizite aufweisen. Die EU-weiten Ziele, bis 2020 50 %, bis 2030 55 % und bis 2035 65 % der Siedlungsabfälle zu recyceln, erscheinen im Baltikum als nur schwer erreichbar.

Die AHK führte eine detaillierte Bedarfsanalyse durch, um die aktuelle Situation im Baltikum zu erfassen. Dabei wurde deutlich, dass (1) die getrennte Sammlung von Abfällen unzureichend etabliert ist und (2) die Wiederverwendungspotenziale organischer und stofflicher Abfälle weitgehend ungenutzt bleiben.

Im Anschluss wurden Vertreter*innen der drei baltischen Staaten im Rahmen eines Workshops zusammengebracht. Unter Anleitung eines professionellen Strategieberaters wurde ein Konzept erarbeitet, das konkrete Handlungsempfehlungen für den Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft aufzeigte. Das Konzeptpapier empfahl insbesondere (1) ein rasches Deponieverbot für unbehandelte organische Abfälle sowie (2) die stärkere Einbindung von Produzent*innenverantwortung zur Vermeidung und Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien.

Die Transformation von einer linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft trägt zur Entlastung der Umwelt bei und stärkt die Nachhaltigkeit. Durch gezielten Wissenstransfer zwischen Deutschland und den baltischen Staaten sollte das allgemeine Verständnis für nachhaltiges Abfallmanagement gefördert werden. Dies sollte den Wandel hin zu einer modernen Infrastruktur im Baltikum erleichtern.

Da Deutschland in der Region als bedeutender Handelspartner und technologischer Vorreiter gilt, stärkte das länderübergreifend organisierte Projekt nicht nur den multilateralen Austausch, sondern auch die Beziehungen zwischen den vier beteiligten Nationen. Darüber hinaus bot das Projekt eine Plattform, um deutsche Unternehmen als potenzielle Partner*innen für technologische Lösungen im Abfallmanagement zu positionieren.

Mit der Konzepterstellung verfolgte die AHK das Ziel, die baltischen Staaten zu unterstützen, die Vorgaben der EU-Richtlinie 2018/851 doch noch zeitgerecht umzusetzen. Nach Projektende wurden die Ergebnisse politischen Entscheidungsträger*innen, Kommunen und Berufsbildungseinrichtungen in allen vier Ländern zur Verfügung gestellt. Damit sollte sowohl auf die Umweltprobleme im Bereich Abfallwirtschaft als auch auf die Potenziale moderner Umwelttechnologien aufmerksam gemacht werden.

Nationale und regionale Wirtschaftsvertreter*innen sowie politische Akteur*innen können so gezielt Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft einleiten. Ergänzend zur Konzeptverbreitung wurde eine Studienreise nach Deutschland organisiert. Dort präsentierten deutsche Anbieter*innen ihre technologischen Lösungen und kamen direkt mit baltischen Vertreter*innen in Kontakt. Dies legte den Grundstein für erste deutsch-baltische Kooperationen und förderte die praktische Anwendung des erarbeiteten Konzeptes – mit dem Ziel, langfristig eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Region aufzubauen.­

Kontakt

Florian Schröder Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen e. V.
Breite Str. 29
10178 Berlin
+371 6732 0718 E-Mail

Weitere Informationen

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