ERWIN

Energieeffizientes Wassermanagement in Industrieparks in Süd-Ost-Asien am Beispiel von Saigon, Vietnam

Zuwendungsempfangende

  • Technische Universität Berlin
  • LAR Process Analysers AG

Kooperationen

Ho Chi Minh University of Technology (HCMUT)

Laufzeit

abgeschlossen

01.09.2017 bis 31.12.2019

Themengebiete

Wasser- und Abwasserwirtschaft

Förderschwerpunkte

Capacity Building

Zielländer

Vietnam

Ziel des Projekts "ERWIN" der Projektpartner – Technische Universität Berlin und LAR Process Analysers AG mit Unterstützung der Ho Chi Minh University of Technology - war die Entwicklung eines energie-effizienten Wassermanagementsystems in der Industrieabwasserreinigung in Vietnam. Dafür wurden Potentiale durch eine Effizienzsteigerung bei der Reinigung der Gesamtabwässer von Industrieparks durch eine optimierte Anpassung von Technologien und Prozesssteuerungen erstellt und bewertet.

Zentrale Aufgabe der LAR war die Erstellung eines analytischen Mess-Managements und die Durchführung eines Monitorings. Dabei kamen verschiedene online, offline und onside Methoden für verschiedene anwenderbezogene und modellrelevante Parameter zum Einsatz, die hinsichtlich ihrer Charakteristiken (wie Messbereiche, Messhäufigkeit, Aussagekräftigkeit) den unterschiedlichen Probennahme-Situationen entsprachen.

Für die Ableitung von Handlungsempfehlungen wurden folgende Teilziele erreicht:

  1. Bestandsaufnahme sowie Prozessanalyse der aktuellen Wasserflüsse sowie der wasserrelevanten Stoffe und Parameter auf den Ebenen „Industriepark“, „Firmen“ und „Produktionseinheiten“;
  2. Wassermanagementprogramm: Entwicklung und Optimierung von Szenarien auf technologischen und organisatorischen Ebenen;
  3. Ergebnisverwertung: Bewertung der Chancen und Risiken, die auf technischer, planerischer, kaufmännischer und politischer Ebene bestehen. Und Handlungsempfehlungen auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse an die Management-Verantwortlichen sowie Ableitung von Schulungen des Betriebspersonals und der Entscheidungsträger in Ministerien.

Als Ergebnis wurde, neben Fällen des illegalen Einleitens ungeklärten bzw. nicht auf die Grenzwerte geklärten Industrieabwassers, umfangreiches Optimierungspotential bei der aktuellen Abwasserbehandlung und Wassereinsparmöglichkeiten in Industrieparks festgestellt. So lässt sich durch eine angepasste und durch Online-Messtechnik überwachte Prozesssteuerung (hier: Belüftung) ein erheblicher Teil des Stromverbrauchs von zentralen Kläranlage reduzieren.

Weiterhin lohnt sich für die Lebensmittelindustrie der Umstieg auf anaerobe Abwasserreinigung unter energetischer Nutzung des dabei gewonnenen Biogases, womit sich eine vollständige Strombedarfsdeckung der Abwasserreinigung und eine teilweise Deckung des produktionsseitigen Strombedarfs erreichen ließen.