Artikel

Pilotanlage testet innovative Reinigung von Krankenhausabwässern in Laos

Projektleiter Andreas Schmidt (li.) und lokaler Partner Monivanh Boulom (re.)

Antibiotika-resistente Bakterien und Arzneimittelrückstände in Krankenhausabwässern stellen ein wachsendes Umwelt- und Gesundheitsrisiko dar. Eine neue Pilotanlage im Rahmen des EXI-Projekts HEALTH in Laos soll nun zeigen, wie sich diese Stoffe ohne Chlor, aber mit Ozon und Aktivkohle sicher entfernen lassen.

Krankenhausabwässer gelten als bedeutende Quelle für antibiotika-resistente Bakterien (ARB), infektiöse Krankheitserreger und Arzneimittelrückstände. Gelangen diese Stoffe in die Umwelt, können sie Menschen und Tiere gefährden und das ökologische Gleichgewicht in Gewässern beeinträchtigen. Herkömmliche Kläranlagen setzen häufig auf Chlorierung, um Krankheitserreger zu beseitigen – ein Verfahren, das jedoch nur bei optimaler Dosierung und vollständiger Anlageneffizienz wirksam ist. Kommt es zu Abweichungen, können krebserregende Desinfektionsnebenprodukte (DNP) entstehen und die Reinigungsleistung sinkt.

Um eine umweltfreundlichere und zugleich robustere Alternative zu entwickeln, wird derzeit im Rahmen des EXI-Projekts HEALTH in Laos ein neues Behandlungsverfahren in einer Pilotanlage erprobt. Im Mittelpunkt steht die Kombination aus biologisch aktiven Kohlefiltern und Ozonoxidation, die sowohl ARB als auch infektiöse Erreger und Arzneimittelrückstände zuverlässig entfernen soll. Zudem werden verschiedene Partikelfilter und Ozongeneratoren mit UV-Kombination getestet.

Die Pilotanlage wurde Ende September 2025 in Betrieb genommen und nach ersten Anpassungen im Oktober in den Testbetrieb überführt. Die Versuchsreihen laufen voraussichtlich bis Ende April 2026. Ziel ist es, verlässliche Daten für einen zukünftigen, praxistauglichen Einsatz der neuen Technologie zu gewinnen – als sichere und nachhaltige Alternative zur Chlorierung in der Krankenhausabwasserbehandlung.

Schematische Darstellung der Pilotanlage