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Deutsches GreenTech Know-How verbindet Wasserstoff und Wasser in Brasilien

Nach Abschluss des EXI-Projekts der AHK in Rio de Janeiro hat das deutsche Unternehmen Bluemove Consulting gemeinsam mit lokalen Partnern erfolgreich eine vertiefende Machbarkeitsstudie durchgeführt. Ziel ist es, ein Investitionsprojekt zur Wasserstoffproduktion auf der Kläranlage Belém in Curitiba vorzubereiten.

Das von der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer (AHK Brasilien) im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) durchgeführte Projekt „AHK Brasilien 4 (H2)“ ist erfolgreich abgeschlossen. Es sollte Wege aufzeigen, wie grüne Wasserstofftechnologien in der Abwasserwirtschaft Brasiliens, insbesondere im Bundesstaat Paraná, zum Einsatz kommen können. Außerdem entwickelte das Team Ansätze, um diese Technologien nachhaltig einzuführen.

Projektpartner waren neben der AHK in Rio de Janeiro der brasilianische Kläranlagenbetreiber Sanepar, das brasilianische Forschungsinstitut CI Biogas und die das deutsche Unternehmen Bluemove Consulting. Nach Projektabschluss beauftragte Sanepar Bluemove Consulting mit einer Machbarkeitsstudie. Diese baute auf den Projektergebnissen auf und nutzte die Methan-Plasmalyse des deutschen Technologieanbieters Graforce, um konkrete Umsetzungspfade zu prüfen.

Dabei flossen sowohl das Technologieangebot des Herstellers als auch detaillierte Anlagenparameter in die Potenzialanalyse zur Wasserstoffproduktion ein. Die Methan-Plasmalyse erwies sich im Vergleich zu Biomethan-Dampfreformierung und Elektrolyse als wirtschaftlichster und klimafreundlichster Ansatz für die Kläranlage Belém in Curitiba.

Geplante Umsetzung in Curitiba


Auf Basis der Machbarkeitsstudie plant Sanepar nun, Komponenten zur vorgelagerten Biomethanproduktion sowie zur anschließenden Wasserstoffproduktion via Methan-Plasmalyse zu installieren. Das Gesamtprojekt kann laut der Studie rund 7.000 t CO2eq im Jahr einsparen, bei sehr geringen CO2-Vermeidungskosten von ca. 50 €/t. Mit einer zusätzliche nCO2-Verflüssigung lassen sich zusätzliche 3.000 t CO2eq/a einsparen. Das deutsch-brasilianische Projekt zeigt damit, wie Nachhaltigkeitstechnologien zur Umweltentlastung beitragen können.

Die Machbarkeitsstudie soll als Grundlage dienen, um ein mögliches Finanzierungspaket für eine Wasserstoffproduktion mit Methan-Plasmalyse zu entwickeln. Dabei prüfen die Partner auch Optionen der Finanzierung durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Eine Entscheidung erwartet Sanepar im vierten Quartal 2025.