AHK Baltikum vernetzt deutsche und baltische Fachleute zur Bioabfallbewirtschaftung
In ihrem EXI-Projekt brachte die AHK Baltikum im Herbst 2025 Fachakteure aus Deutschland sowie Estland, Lettland und Litauen zusammen. Eine Studienreise und ein Workshop zeigten praxisnahe Lösungen für das kommunale Bioabfallmanagement.
Wie lassen sich Bioabfälle effizient erfassen und verwerten? Und welche Rolle spielen dabei kommunale Strukturen und technische Lösungen? Mit diesen Fragen befasste sich die AHK Baltikum im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) bei zwei Veranstaltungen im Herbst 2025.
Workshop in Riga: Praxis trifft Expertise
Am 13. November fand ein multinationaler Workshop im städtischen Abfallverwaltungszentrum von Riga statt. Dort trafen deutsche Expertinnen und Experten auf zentrale Akteure aus Estland, Lettland und Litauen. Das Zentrum betreibt die größte Deponie der Baltischen Staaten, deren höchster Aufschütthügel 55 Meter misst.
Nach einer Einführung zu bestehenden Altlasten lernten die Teilnehmenden bei einer Bustour die modernen Abläufe des Abfallmanagements kennen. Anschließend präsentierten deutsche Fachleute konkrete Lösungsansätze. Fachleute der German RETech Partnership, der Universität Rostock, der Nehlsen AG, der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH, der Tietjen Verfahrenstechnik GmbH sowie der PlanET Biogastechnik GmbH brachten ihre Erfahrungen ein und diskutierten deren Übertragbarkeit auf die baltischen Rahmenbedingungen.
Studienreise nach Schwerin und Rostock
Bereits vom 9. bis 11. September organisierte die AHK Baltikum im Rahmen ihres EXI-Projekts eine Studienreise für zwölf Stakeholder der kommunalen Abfallbewirtschaftung aus den baltischen Staaten. Die Reise führte nach Schwerin und Rostock.
Im Mittelpunkt standen die deutsche Gesetzgebung zur Abfallverwertung sowie bewährte Technologien und Verfahren der Bioabfallbewirtschaftung. Die Delegation besuchte unter anderem:
- die Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft (IAG),
- das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern,
- die Bioabfallverwertungsanlage (BAVA) der Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH,
- das Amt für Umweltschutz und Klimaschutz der Stadt Rostock,
- den Recyclinghof sowie die Kompostierungsanlage der Stadtentsorgung Rostock.
Die Teilnehmenden erhielten so konkrete Einblicke in erfolgreiche Praxisbeispiele. Diese sollen sie dabei unterstützen, die Bioabfallbewirtschaftung in ihren Ländern langfristig weiterzuentwickeln und an die EU-Richtlinien anzupassen.
Gemeinsames Ziel
Das EXI-Projekt verfolgt das Ziel, gemeinsam Leitlinien für die kommunale Verwaltung organischer Abfälle in den Baltischen Staaten zu erarbeiten und den fachlichen Austausch zwischen Deutschland und dem Baltikum nachhaltig zu stärken.


